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Erfahrungsbericht einer Patientin mit Harrington-Stab-Implantat im MRT

Erfahrungsbericht einer Patientin mit Harrington-Stab-Implantat im MRT

Im Jahre 1984 wurde ich nach der Harrington-Stab-Methode langstreckig versteift. Das Implantat ist aus Edelstahl.

Im Zusammenhang mit solchen Metallen im oder auch am Körper können bei MRT-Untersuchungen jedoch verschiedene unerwünschte Effekte auftreten und den Patienten im schlimmsten Fall schädigen oder erheblich verletzen, so wie in meinem Fall.

Nachdem ich eine herkömmliche MRT-Untersuchung der Lendenwirbelsäule durchführen ließ, erhitze sich das Implantat so stark, dass ich anschließend über Monate Schmerzen hatte, wahrscheinlich hatte ich mir innerliche Verbrennungen zugezogen.

Weiterhin konnten die Bilddaten nicht ausgewertet werden, da erhebliche Bildfehler (man nennt es Artefakte) entstanden. Die Artefakte entstehen dadurch, dass die Metallteile das zur Untersuchung verwendete Magnetfeld lokal stören und die Beziehung zwischen der Frequenz und der Position der erwünschten Volumen (Voxel) so weit verändern, dass eine korrekte Ortsrekonstruktion nicht mehr möglich ist.

Selbst eine herkömmliche MRT-Untersuchung des Schädels oder der Hand war aufgrund der Erhitzung des Implantates bei mir nicht möglich.

Im Sommer 2016 wurde ich aufgrund einer neurologischen Erkrankung in ein Krankenhaus eingeliefert und es sollten einige MRT-Untersuchungen erfolgen. Ich wies auf die Problematik mit dem Implantat hin, doch es erfolgte wieder eine herkömmliche
MRT-Untersuchung – diesmal vom Schädel. Doch auch hier kam es zur Erhitzung des Implantates und die Untersuchung wurde frühzeitig abgebrochen. Eine Bildgebung war nicht möglich. Ich war verzweifelt!

Doch kurze Zeit vor meiner neurologischen Erkrankung lernte ich auf einen Kongress die Firma Upright-MRT kennen. Bisher gab es noch nicht genügend Erfahrungen mit solchen langstreckigen Edelstahl-Implantaten.

Kurzfristig erhielt ich in der Upright-MRT-Praxis in Frankfurt einen Termin und ich wurde von einem sehr freundlichen Team empfangen. Die Problematik wurde hier sehr ernst genommen. Natürlich hatte ich aufgrund der schlechten Erfahrung und der anschließenden Schmerzen Bedenken und Ängste.

Die Untersuchung erfolgte im Sitzen und zunächst wurden sehr behutsam Teil-abschnitte meiner Wirbelsäule aufgenommen. Es traten keinerlei Erhitzungen auf! Trotz des langstreckigen Implantates konnten alle Untersuchungen ohne Erhitzung und fast ohne Aktefakte durchgeführt werden. Eine konkrete bildhafte Diagnose konnte anschließend erfolgen. Ich war glücklich und dankbar!

Worin besteht der Unterschied zu einer herkömmlichen MRT-Untersuchung?

Zum einen verläuft das Hauptmagnetfeld nicht längst, parallel der Körperachse wie bei einem herkömmlichen MRT, sondern quer, sprich von rechts nach links.

Dadurch werden die Implantate nicht im Längenverlauf „getroffen“, sondern nur partiell, was das Risiko einer Erhitzung oder eine durch die Resonanz entstehende Schwingung des implantierten Materials ausschließt. Neben dem andersartigen Verlauf des Magnetfeldes stehen dem Upright-MRT zusätzliche speziellen „Metallartefakt-unterdrückte-Sequenzen“ zur Verfügung.

Somit können in der Regel an Patienten mit Harrington-Stab-Versorgung MRT Untersuchungen durchführt werden.

Ein weiterer Vorteil ist, dass die Untersuchungen im Liegen, im Sitzen und im Stehen, sowie in verschiedenen Funktionshaltungen vorgenommen werden können. Das Upright-MRT ist ein volloffenes MRT, während der Untersuchung hat der Patient einen freien Blick aus dem System heraus. Der Patient ist nicht eingeengt und abgeschottet, somit kann das auch gut von Patienten mit Klaustrophobie und Kindern toleriert werden.

Weitere Infos siehe unter www.upright-mrt.de


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